Roots…Back to the Roots…
Das Schweden ein Land ist, aus dem Künstler kommen, die exquisite Musik hervorzaubern können, ist ja ein offenes Geheimnis. Das so manche schwedische Combo eine große Vorliebe für die harte und experimentelle Rockmusik aus der Zeit der Schlaghose hat ebenso. Leider reduziert sich die Aufmerksamkeit oftmals zu sehr auf eine megagehypte Band aus Örebrö, während andere, teils auch früher auf dem Markt dieser sehr wohl das Wasser abgraben können.
Siena Root ist wohl das beste Beispiel einer Band, die den Rock der Siebziger mit der bekannten Muttermilch aufgesogen hat. Wohlbesprochen wurden bis dato alle Outputs, ohne so richtig darzulegen, dass diese Band eigentlich mehr Siebziger Rock raushaut, als die Bands damals selber.
„Revelation“ ist eine Reminiszenz an alle, die in besagter Ära experimentellen Rock mit Blueselementen (oder auch umgekehrt) der musikhungrigen Meute vorgeworfen haben. Die aktuelle Frontfrau Zubaida Solid muss enger mit Grace Slick verwandt sein (OK, nur eine Vermutung), die nudelnden Bassläufe von Sam Riffer (ok…falsches Instrument zum Namen), staubtrockene, treibende Drums und scharfe Riffs, mehr Siebziger geht eigentlich gar nicht.
Überzeugend und eigenständig, authentisch, nicht kopiert, druckvoll und verspielt, eine sehr sehr geile Werkschau über ein Jahrzehnt der Rockmusik, dass so illustre Kapellen wie Deep Purple, Uriah Heep, Velvet Underground, Jethro Tull und wie sie alle noch heißen, hervorgebracht hat. Findet man alle in „Revelation“.
Irgendwie hat man ein kleines bisschen Lust, sich mit einem Fläschchen mittelklassigem Wein und dem ein oder anderen bewusstseinsveränderendem Mittelchen und diesem Album einen schönen Abend zu machen…;-)