Review: Albert Hammond – Body Of Work 

von Alois C. Braun

Und noch einer, der in Bälde die 80 Jahre erreicht und künstlerisch immer noch voll im Saft steht. Nach langen Jahren veröffentlicht Albert Hammond einmal wieder eine CD mit neuen Songs. 17 an der Zahl. Und es befindet sich kein Durchhänger darunter. Der Mann, der Welthits wie „The Air That I Breath“, „One Moment In Time“, „To All The Girls I Loved Before“ oder „When I Need You“ für andere Künstler schrieb, und selbst Chartbreaker wie „The Free Electric Band“, „It Never Rains In Southern California“ oder „I’m A Train“ lieferte, erweist sich auch im Alter noch als grandioser und gediegener Songwriter, mit Gefühl für Melodie und Arrangement. Keiner der Titel fällt durch aufgeblasene „Ich-will-ein-Hit-sein“-Attitude negativ auf. Und trotzdem geht jedes Lied sofort ins Ohr. „Shake A Bone“ regt genau dazu an, seine Knochen tanzend durchzuschütteln, „Somebodys Child“ legt akustisch und flockig los, überzeugt auch mit Slidegitarre, „Gonna Be Alright“ ist eine swingende Hommage an die Beatles, die voll ins Schwarze trifft und in „Goodbye LA“ als Rausschmeißer singt Hammond lediglich zur Akustikgitarre. Man mag jeden Song sofort und trotzdem gewinnt die Scheibe bei jedem Durchlauf. Alle Titel sind geschmackvoll, aufs wesentliche reduziert und abwechslungsreich instrumentiert. Und bei all der tollen Musik vergisst man leider oft, dass Albert Hammond schon immer auch für anspruchsvolle und kritische Text stand. Als Beispiel für viele andere sei „Both Ways“ von „Body Of Work“ erwähnt.

Alois C. Braun