Eins muss man Joe B. ja lassen! Er erkennt die Zeichen der Zeit. Einst einer der Wegbereiter der Wiedergeburt von Blues und vor allem Bluesrock, klinkt er sich anno 2018 aus dem Wust an Veröffentlichungen dieser Genres ein bißchen aus und beackert mehr und mehr den Classic-Rock-Sektor, ohne allerdings die Basis Blues zu vernachlässigen, aber es sind definitv keine reinen Bluesrockalben mehr.
Mal ehrlich, ein wirklich grottiges Album von Joe Bonamassa gibt´s ja sowieso nicht. Beachtlich ist weiterhin das Arbeitspensum, das er vorlegt. Es vergeht ja kein Jahr, in dem´s nicht mindestens drei bis vier Outputs mit JB-Beteiligung gibt. Live, als Gitarrist mit diversen Künstlern, die Wiederauferstehung von Black Country Communion, und, und, und….
Jetzt gibt´s mit „Redemption“ wieder mal eigenes Material des Supergitarristen. Mit viel Bläsereinsatz, dem gewohnten Gitarrenwahn (das ist nicht böse, sondern bewundernd gemeint) und 12 sausstarken Songs drauf, die sich durch die Geschichte amerikanischer Musik wälzen.
Der soulig pumpende Opener „Evil Mama“, der Killer-Boogie „King Bee Shakedown“ (mein absoluter Favorit), das treibende „Molly O`“, das radiotaugliche „Deep In The Blues Again“, der Slow-Blues „Self-Inflicted Wounds“ mit schönem mehrstimmigen Refrain, das countrylastige „The Ghost Of Macon Jones“….keine Langeweile, Abwechslung ist Trumpf.
Woher der bekennende Gitarrenfetischist seinen Ideenreichtum nimmt, erschließt sich mir nicht. Fakt ist nur, das „Redemption“ ein weiterer Meilenstein in der beeindruckenden Vita von Joe Bonamassa ist. Kann man gut und gerne auch ungehört kaufen und ist jeden Cent wert.
Wenn er in dieser Qualität weitermacht, kann er von mir aus monatlich eine Scheibe rausbringen.