….oder „Warum zum Teufel werden Abmachungen nicht gehalten?“
Ihr werdet Euch jetzt vielleicht wundern, was ein Blogartikel unter der Überschrift auf einem Rockblog zu suchen hat. Oder auch nicht. Wurscht. Stein des Anstosses ist die Kommunikation mit diversen Künstleragenturen, Plattenlabeln und auch Bands. Ein Rockblog, auch wenns ein kleiner ist, sowie RMN, lebt davon, auch mal F2F-Interviews mit Bands und Künstlern aus dem jeweiligen Genre zu führen. Das macht das Ganze authentisch und abwechslungsreich.
Nun muss man dazu sagen, dass in unseren südostbayerischen Regionen Rockkonzerte und -festivals so dünn gesäht sind wie Haare auf Bruce Willis´Kopf. Da an diesem Wochenende die vierte Auflage des „FAST-OPEN-AIR“ über die Bühne geht, ich letztes Jahr total geflasht war von der supercoolen Location und eins meiner schönsten Gespräche mit einer Band (DeWolff) hatte, startete ich Anfragen an alle Bands, die 2017 auf dem FOA im Billing standen (…gut, ausgenommen der Musikkapelle Hinterschmiding). Perfekt ist dies für mich, weil halt Hinterschmiding auch grad um´s Eck ist. Das aber nur so nebenbei.
Wie gesagt, E-mailkontakt hergestellt, nach einer Woche nachgefragt und – man siehe und staune – bis auf zwei (ausgerechnet die Headliner) hat keine der Bands weder auf die Anfrage, noch auf die Nachfrage und die Nachfrage der Nachfrage reagiert. Dann schreiben wir halt nicht drüber.
Besagte Headliner, bzw. deren Promoter, Labels, wer auch immer, haben uns in diversen E-mails immer wieder zugesagt „Interview kein Problem, sobald der Zeitplan steht, teilen wir Dir Ort und Uhrzeit mit“. So, der Zeitplan stand, ich also nochmal kurzen Reminder, wo vom Samstagsheadliner der Promomensch der Plattenfirma nicht im Büro ist, auf eine Vertretung verweist, die aber auch nicht im Büro ist. Also gut, dann lassen wir das Interview am Samstag und widmen uns dem Freitag, wo´s am Mittwoch noch geheißen hat „Kein Problem, ich spreche mit der Band und teile Dir die Zeit mit“.
So, nun ist es Freitag, 18.00 Uhr und noch immer hat mir keiner die Zeit mitgeteilt. Jetzt hab ich aber auch keinen Bock mehr. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob´s mir um die Zeit leid tut, die ich für die Ausarbeitung der Interviewfragen aufgewendet habe. Ich versteh´s ja, wenn Bands und Labels eher Bock auf die große Presse haben, weil geht ja auch ums Geld verdienen. Dann sollen sie´s aber von vorneherein zu verstehen geben und die Kleinen nicht ständig hinhalten. Bei uns geht´s in erster Linie um den Spaß am Schreiben und berichten. Wir müssen uns unsere Zeit auch klauen, bzw. Job frei nehmen, Familie steht mal hinten an, usw…. Liebe Bands und alles was da hinten dran hängt, vergesst die vielen Kleinen nicht, die sind in der Mehrheit wertvoller als die Großkopferten.
Das musste jetzt raus. Nichttsdestotrotz wünsche ich den Veranstaltern des FOA (die übrigens auch nicht geantwortet haben) zahlreiche Besucher und einen friedlichen Verlauf des Festivals – auch wenn´s schifft wie Sau und dreckskalt ist.
So und jetzt kauf ich mir a Halbe. Prost!
Pic: Jürgen Hüsemann (FOA 2016 DeWolff)