The Sweet, Obertraubling, Airport, 23. März 2025

Das Fazit vorab: Sweet lieferten im Regensburger Vorort Obertraubling eine mit unglaublicher Energie geladene Show mit jeder Menge Spielfreude und vielen Hits. Klar, es gibt viele Songs der Band, die es wert wären, gespielt zu werden und man wird immer den ein oder anderen vermissen. So waren nicht dabei: Turn it down, Stairway to the stars, Fever of Love oder Lies in your eyes. Das soll keinesfalls ein Jammern sein, sondern lediglich den Stellenwert von Sweet belegen.

Der gesundheitlich angeschlagene Andy Scott musste mit seiner Kraft haushalten, machte in der Mitte des Sets eine kleine Pause. Co-Co, Poppa Joe und Funny Funny wurden deshalb ohne ihn gespielt, was der Stimmung keinen Abbruch tat. Jeder Ton wurde von den Fans mitgesungen. Die Band stand beim Großteil des Sets als Sextett auf der Bühne! Jim Kirkpatrick von FM ist bei dieser Tour als dritter Gitarrist dabei und bereichert tatsächlich den Live-Sound. Da kommt ungeheuer viel Druck aus den Boxen. Und Kirkpatrick lieferte sich auch immer wieder kleine aber feine Twingitarrensoli mit Andy Scott. Klasse! Ex-Cats-in-Space Frontman Paul Manzi, bereits seit knapp 5 Jahren in der Band, versteht es blendend mit dem Publikum umzugehen.

Der Abend startete hart und fetzig mit Action, gefolgt von Hell Raiser. Klar, dass das volle Airport schnell tobte. Neben den Hits waren aber auch Songs ohne „Hitparadenerfahrung“ zu hören: Don’t bring me water etwa oder das grandiose Burn on the flame. Höhepunkt war das lange und fast progrockige Love is like Oxygene. Ein Hammer. Als Paul Manzi gegen Ende des Sets Andy Scott vorstellte, explodierte das Publikum und der Mann wurde minutenlang gefeiert. Scott kann stolz sein, die Band all die Jahre geleitet und wieder nach oben gebracht zu haben. Ja, es war ein wunderbarer Abend, den die Band sich und dem Publikum im Airport bescherte. Und ja, das ist definitiv eines der besten Line-ups, das Andy Scott mit Sweet jemals präsentiert hat. Mal schauen, ob und wie es nach dieser Tour weitergeht.

Text und Fotos: Alois C. Braun