Nachdenkliches aus dem Hause Copperfield.
Das zehnte Solo-Album unseres Lieblingsoberpfälzers präsentiert neben unfassbar gutem Songmaterial einige Neuerungen, die man in dieser Form nicht unbedingt erwarten konnte.
„Out In The Desert“ ist vielmehr als ein Soloalbum, denn alle mitwirkenden Musiker (Michael „Air“ Hofmann – dr, Claus Bächer – keys, Robert Hubi – guit) konnten und durften ihre Ideen, Gedanken und Emotionen einfliessen lassen, ohne allzu viele musikalische Vorgaben. Mit dem aus New York stammenden Gitarristen Ben Forrester (Allen-Forrester Band) holt sich Copperfield erstmals einen Sidekick zur Hilfe, der mit seinen perlenden Solis die ohnehin schon bärenstarken Songs nocheinmal gehörig aufwertet.
Die musikalische Bandbreite zieht sich von Blues, Rock, Soul, Americana bis hin zu lässigem West Coast-Sound durch alle Bandbreiten der gitarrenorientierten Rockmusik. Teils dunkel und sehr atmosphärisch harmonieren Sound und Lyrics, die sich mit aktuellen Themen wie dem Ukraine-Krieg, der unsäglichen C-Pandemie, Klima-Krise und anderem nachdenklich machenden Zeitgeschehen beschäftigen, prächtig miteinander.
„Out In The Desert“ ist kein Album für die Rockparty, sondern vielmehr der Soundtrack des (hoffentlich) kommenden Sommers, für`s Lagerfeuer, den Roadtrip, Diskussionsrunden zu den behandelten Themen und kann bedenkenlos zwischen J.J. Cale, Macca, aber auch Chris Stapleton oder der Band Of Heathens platziert werden, genauso wie eigentlich der komplette Back-Katalog gut sichtbar im CD-, bzw. LP-Regal stehen sollte.
Ein weiteres musikalisches Highlight aus dem Hause Copperfield, das authentischer klingt, als vieles, was uns aus der Heimat des Americana-Sounds präsentiert wird.