Das Meisterstück des neuen Country-Southern-Blues-Rock!
Ja, es gibt das Klischee mit dem richtungsweisenden und karrierebestimmenden dritten Album einer Band (manch Einer meint auch, es müsse das Zweite sein), eine unserer Lieblingsbands aus Texas widerlegt das.
Das lustige an der Band ist, dass sie sich immer im Dunstkreis der in der Subheadline genannten Musikgenres bewegt, aber immer wieder links und rechts über den Tellerrand schaut, was zur Folge hat, das man von den Whiskey Myers noch nie was Schlechtes gehört hat, bei jedem neuen Album aber immer wieder überrascht wird. Diesmal überraschen viel Streicher und ein wahnsinnig gut eingesetzter Background-Chor, der dem Ganzen einen wunderbar souligen und gospelmäßigen Background verleiht.
Das fünfte Album „Tornillo“ übertrifft aber meiner Meinung nach Alles! Nach einem getragenen Tex-Mex-Trompetenecho folgt mit „John Wayne“ der erste gefunkte Southern-Hammer, mit „Antioch“ der nächste hinterher. „Feets“ ist eine Hommage an Skynyrds „Call Me The Breeze“, „Whole World Gone Crazy“ ein wunderbar getragener Blueskracher mit einem riesigen Refrain, „The Wolf“ ein strophengerappter Rocker, „Mission to Mars“ ein eingemyerter CCR-Reminiszent, „Bad Medicine“ hält den Blues hoch, „Other Side“ hält dem härteren Roots-Rock die Stange.
Last but not least kommen wir zu den Balladen: der Rausschmeißer „Heart of Stone“ ist die lange erwartete von Streichern getragene Akustikballade….das Highlight des Albums ist, die Rockballade „For The Kids“…sensationell…intensiv…stellt auch „Virginia“ in den Schatten!
Fazit: Für mich persönlich kann da zwozwanzig nix mehr kommen, dass „Tornillo“ den Titel „Album des Jahres“ in den bereits erwähnten Genres streitig machen kann. Ich lass mich gerne eines Besseren belehren, wird aber schwierig.