Mit dabei: Joe Bonamassa, Chris Broderick, Mattias Eklundh, Marty Friedman, Paul Gilbert, Guthrie Govan, Richie Kotzen, Steve Morse, Trevor Rabin, Uli Jon Roth, Joe Satriani, Steve Vai und andere geladene Gäste!
Spricht man über den aktuellen Output eines grundsätzlich dem Hardrock und Metal zuzuordnenden Künstlers, so mutet es womöglich merkwürdig an, wenn man dessen Werk als zu Herzen gehend bezeichnet. Bei Jason Becker jedoch liegt der Fall anders. Dies nicht nur, weil Becker im Titel und beim Artwork seines neuen Albums mit dem Herz als Symbol spielt und die auf „Triumphant Hearts” enthaltenen Stücke nicht zuletzt auch seine sanfte Seite zeigen. Sondern vor allem auch deshalb, weil es an ein Wunder grenzt, dass der Anfang der 1990er-Jahre als Gitarrist von Sänger David Lee Roth zu Weltruhm gelangte und seit langem schwerstbehinderte Musiker überhaupt noch dazu in der Lage ist, sich auf diesem Weg Gehör zu verschaffen. Möglich machen es modernste Technik und zahlreiche hochkarätige Kollegen, die sich nicht lange um ihre Unterstützung bitten ließen. Dabei ist dabei ein Album entstanden, das umso tiefer berührt je öfter man es sich zu Gemüte führt. „Triumphant Hearts” erscheint am 7. Dezember 2018 auf CD, digital, sowie als Doppel-LP in schwerem 180-Gramm-Vinyl mit beigelegtem Download-Code bei der Mascot Label Group.
Vorab gibt es mit dem Video zu “Valley Of Fire” schon mal etwas vom neuen Album zu hören: https://youtu.be/1gS5ibUPUvg
Der heute 49-jährige Amerikaner trat erstmals international in Erscheinung, als er gefördert von Erfolgsproduzent Mike Varney zusammen mit dem späteren Megadeth-Gitarristen Marty Friedman das Metal-Duo Cacophony ins Leben rief. Gemeinsam brachten sie die mit melodischen Soli, hohem Tempo (Shredding) und neoklassizistischen Tonleitern glänzenden Alben „Speed Metal Symphony” (1987) und „Go Off!” (1988) hervor. Die Zeitschrift „Guitar World” zählte „Speed Metal Symphony” in einem Artikel aus dem Jahr 2009 zu den zehn besten Shredding-Alben überhaupt. Cacophony tourten durch die USA und Japan, bevor Becker die Band verließ und mit der 1988 erschienenen Platte „Perpetual Burn” seine Solokarriere startete. Bis heute gilt „Perpetual Burn” dank blitzschneller Läufe und Arpeggien, ungewöhnlicher Taktarten und exotisch anmutender Skalen als Referenz für den unverwechselbaren Becker-Sound. Später folgten die Longplayer „Perspective” (1996), „The Raspberry Jams” (1999), „The Blackberry Jams” (2003) und zuletzt, vor ziemlich genau zehn Jahren, eine Compilation bis dahin unveröffentlichter Stücke namens „Collection” (2008).
In der Rockstar-Oberliga platzierte sich Becker, als der frühere Van-Halen-Sänger David Lee Roth ihn an Stelle von Steve Vai für die Produktion seines dritten Soloalbums „A Little Ain‘t Enough“ als Leadgitarristen in seine Band holte. Roth und Becker komponierten das „A Little Ain‘t Enough“-Material gemeinsam, die von Bob Rock (Metallica) produzierte Platte erschien Anfang des Jahres 1991 und wurde wenig später mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet.
In der Entstehungszeit von „A Little Ain‘t Enough“ traf Jason Becker ein Schicksalsschlag: Bei ihm wurde Amyotrophe Lateralsklerose diagnostiziert, eine nicht heilbare Nervenkrankheit, die zu annähernd vollständiger Bewegungsunfähigkeit führt. Die Aufnahme jener Platte beendete er nur mit Mühe, seine Teilnahme an der anschließenden Tour musste er absagen, bald darauf schon war Becker nicht mehr fähig Gitarre zu spielen. Für das Schreiben von Musik verwendete er fortan ein Keyboard. Seit er auch dazu körperlich nicht mehr in der Lage ist, einen Rollstuhl benötigt, künstlich beatmet wird und nicht mehr sprechen kann, kommuniziert und komponiert er nur noch mittels eines von Augenbewegungen gesteuerten Computers. 1996 ließ er anlässlich der Veröffentlichung seines „Perspective”-Albums wissen: „Ich habe ALS. Es hat meinen Körper zerstört, aber nicht meinen Geist“. Dabei ist es bis heute geblieben – sehr zur Überraschung seiner Ärzte, die ihm nach seiner Erkrankung nur noch fünf Jahre Lebenserwartung in Aussicht gestellt hatten.
Die auf dem neuen Album „Triumphant Hearts” versammelten 14 Tracks schlagen stilistisch einen breiten Bogen von Metal über Blues, Melodic Rock und Jazz bis hin zu Akustischem, Balladeskem und Elegischem. Viele Stücke unterstreichen Beckers bekanntes Gespür für grandiose Melodieverliebtheit und sein tiefes Verständnis auch klassischer Kompositionskunst sowie orchestraler Arrangements, andere sind Leckerbissen für Freunde explizit harter Töne. Becker-Fans werden nicht nur in einigen seinerzeit noch von ihm selbst eingespielten, aus dem Archiv geretteten und hier erstmals zu hörenden fantastischen Gitarrenläufenläufen schwelgen, sondern sicherlich ganz besonders auch in den beiden bislang unveröffentlichten „A Little Ain‘t Enough“-Outtakes „Taking Me Back” und „Tell Me No Lies”. Weiten Teilen der Platte drücken Gitarrenheroes wie Joe Bonamassa, Chris Broderick, Mattias Eklundh, Marty Friedman, Paul Gilbert, Guthrie Govan, Richie Kotzen, Steve Morse, Trevor Rabin, Uli Jon Roth, Joe Satriani, Steve Vai und andere geladene Gäste auf großartige Weise ihre Stempel auf.
Jason Becker Online:
http://jasonbecker.com/
https://www.instagram.com/jasonbeckerofficial